Frage: Nachdem Sie mit „Allein unter Schwarzen“ bereits zweimal in Puchheim aufgetreten sind, kommen Sie mit Ihrem neuen Programm „Pea(r)ce on Earth!“ ins Festzelt des Puchheimer Volksfestes AUFTAKT. Hat sich da eine Puchheimer Fangemeinde gebildet?
Pearce: Ich hoffe zumindest keine Feindesgemeinde Ich bin ja, obwohl ich nach dem Zivi weggezogen bin, immer noch ganz gut verwurzelt in Puchheim. Und viele meiner Abiturkollegen sind wieder rausgezogen. Ob die jetzt direkt Fans sind, weiß ich nicht, aber zumindest werden sie kommen, um zu sehen, ob ich meine große Klappe behalten habe und zumindest um meinen Alterungsprozess zu begutachten.
Frage: Ist es für Sie als ehemaliger Puchheimer etwas anderes, in Puchheim auf der Bühne zu stehen als in anderen Spielstätten?
Pearce: Ja, auf jeden Fall. Man weiß, dass man viele Leute im Publikum kennt. Ehemalige Lehrer, Mitschüler, Fussballtrainer und Mitspieler. Das ist gleichermaßen schön, wenn man bekannte Gesichter sieht, aber gleichzeitig steigert es die Nervosität. Man fühlt sich anders beachtet. Wissender.
Frage: Das neue Programm „Pea(r)ce on Earth!“ klingt vielversprechend – werden Sie uns das Thema Frieden näher bringen? Was ist Ihre Botschaft?
Pearce: Es auch darum, dass man, bevor man zum Weltfrieden gelangt, erstmal en inneren Frieden finden muss. Wie der Bayer so schön sagt „Sei Ruah“. Den höchsten zu erzielendenGeisteszustand eines jeden Bayern. Leider stört immer etwas diese innere Ruhe. Meistens Angst. Mein Programm beschäftigt sich also auch viel mit Ängsten. Meine, ganz persönlich, aber auch, analog dazu, Ängste im allgemeinen und was die mit den Menschen machen.Frei nach Meister Yoda: „Angst führt zu Wut, Wut zu Hass und Hass zur dunklen Seite der Macht“
Frage: Sie sind auch Buchautor. Letztes Jahr ist Ihre Autobiographie „So viel Weißbier kannst gar ned trinken. Wie ich als Schwarzer in Bayern groß geworden bin“ erschienen. Gibt es eine Verbindung zu Ihrem aktuellen Kabarettprogramm?
Pearce: Da mein Programm ja viel aus persönlichen Anekdoten besteht, findet sich auch die ein oder andere Geschichte im Buch wieder. Es ist ja keine tatsächliche Autobiographie. Ein lustiger Roman mit autobiographischen Elementen, würde ich eher sagen.
Frage: Man nennt Sie auch den „Eddie Murphy aus Puchheim“. Wie kam es zu diesem Vergleich?
Pearce: Ich neige dazu, sehr schnell zu reden, gerade auf der Bühne. Das in Kombination mit der meiner Hautfarbe und dem Humor, führt natürlich schnell zu dem Vergleich. Für mich natürlich eine große Ehre. Eddie Murphy ist, (oder war vor seinen mittlerweile mittelprächtigen Filmen) einer der größten Comedians. Auch besteht sein Programm viel aus Geschichten aus dem „Alltag“, die überspitzt aufgearbeitet wurden.
Frage: In Puchheim werden Sie in einem Festzelt auftreten. Gehen Sie gern auf Volksfeste?
Pearce: Auf dem Puchheimer Volksfest war ich natürlich regelmäßig. Ansonsten sag ich zu einer guadn Maß Bier jetzt auch nicht nein. Aufgetreten bin ich noch nie auf einem. Ich bin sehr gespannt, ob die Aufmerksamkeit ähnlich ist, wie auf einer „normalen“ Bühne, oder ob die Leute sich mehr mit dem Zuprosten, als mit dem Zuhören beschäftigen werden